Heute möchte ich euch gerne mit einem Interview beglücken, das Silja vor einiger Zeit mit Aydin geführt hat:

Aydin Mir Mohammadi – Geschäftsführender Gesellschafter bluehands GmbH & Co.mmunication KG
Wir möchten euch heute gern Aydin Mir Mohammadi vorstellen, Software-Entwickler aus Karlsruhe und AntMe!-Fan der ersten Stunde. Er ist nicht nur einer der drei Geschäftsführer der Firma bluehands, die Software-Lösungen für Kunden aus verschiedensten Bereichen erarbeitet, sondern unterrichtet auch an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.
Silja: Hi Aydin, schön, dass du uns ein bisschen von deiner wertvollen Zeit schenkst! Du und Tom, ihr kennt euch schon seit einer ganzen Weile und für Tom bist du seit Jahren ein treuer Unterstützer bei der Arbeit mit und an AntMe! Was ist es, was dich von Anfang an gefesselt hat?
Aydin: Als Tom vor gefühlten 100 Jahren – ich glaube, tatsächlich sind es mindestens 5 oder 6 – zur DotNet UserGroup kam und uns AntMe! vorgestellt hat, war ich direkt ziemlich begeistert. Denn im Gegensatz zu den üblichen Lern-Software-Angeboten ist AntMe! eigentlich ein Spiel. Mehr noch: Es ist ein Spiel mit einem ganz simplen Prinzip, das dennoch eine unglaubliche Komplexität erreichen kann. In etwa so wie Schach: Wir haben eine Hand voll grundlegender Regeln, die einfach und schnell erlernt werden können. Doch je länger und intensiver man spielt, desto detaillierter, ausgefeilter und raffinierter werden die Spielzüge. Dadurch ist AntMe! hervorragend für Einsteiger*innen geeignet, macht aber bis hinein in die Professionalität noch Spaß.
Silja: Das heißt, du spielst immer noch?
Aydin: Natürlich. Die ganze Truppe bei bluehands ist Fan von AntMe! und nach wie vor verbringen wir regelmäßig Zeit damit, unsere Ameisen gegeneinander antreten zu lassen. Es macht unheimlich Spaß gute Ameisen zu züchten und uns zu messen.
Silja: Setzt ihr AntMe! dann auch firmenintern für Ausbildungszwecke ein?
Aydin: Tatsächlich geben wir das Spiel gerne an Schüler-Praktikant*innen, die zu uns kommen, um zu sehen, was man als Software-Entwickler*in so macht. Das sind in der Regel „blutige Anfänger*innen“ zwischen 16 und 18 Jahren, die meistens keinerlei Vorbildung und noch nie eine Zeile Code programmiert haben. Die kommen für eine Wochen zu uns und wollen in unsere Firma schnuppern. Nun ist Informatik und Coding in der Regel nicht besonders zugänglich für völlig Unerfahrene. Aber AntMe! schafft es, da eine Brücke zu schlagen und zeigt auch denjenigen ohne Vorkenntnisse ganz schnell, worum es beim Programmieren eigentlich geht. Und plötzlich haben die Jungs und Mädchen Spaß daran!
Silja: Für dich ist Programmieren ein Kunsthandwerk. Kannst du erklären, was genau du damit meinst?
Aydin: Ich versuche das mal anhand eines Beispiels zu erklären: Wenn ein Schreiner einen Schrank baut, gibt es ganz unterschiedliche Dinge, an denen man sehen kann, ob der Schrank gut ist. Am wichtigsten: Erfüllt er die Aufgaben, für die er gebaut wurde, sinnvoll und gut? Aber auch: Ist er schön, stabil und leicht zu benutzen? Ist seine Oberfläche ordentlich geschliffen, sodass ich mir keine Spreißel ziehe? Und schließlich: Ist der Schrank gut konstruiert? Lässt er sich leicht zusammen und wieder auseinander bauen? Sind das beste Holz und die passendsten Schrauben verwendet worden? Je genauer ich den Schrank betrachte, desto sichtbarer wird, ob es einfach nur ein Schrank ist oder ob der Schreiner sein Handwerk wirklich bis zur Kunstfertigkeit beherrscht. Und wenn er das tut, dann machen all diese kleinen Details, die im ersten Moment nicht sichtbar sind, den Schrank zu einem kleinen Kunstwerk, das jeder gerne benutzt und gerne anschaut. Mit dem Programmieren ist es genauso: Ein Programm, das ich schreibe, läuft ja am Ende als eine Anwendung. Und je besser, je raffinierter und kunstfertiger der Code geschrieben ist, desto besser wird meine Anwendung.
Silja: Das klingt nach viel Arbeit…
Aydin: Um ein wirklich guter Programmierer zu werden, muss man bereit sein, Arbeit zu investieren, das stimmt. Aber ein Programm wie AntMe! erleichtert den Weg ungemein. Zum einen, weil es – wie schon gesagt – sehr niederschwellig ist und selbst Anfänger*innen schnell Spaß daran finden. Zum anderen, weil man sich nicht immer wieder neue Herausforderungen überlegen muss. Im Spiel gibt es ein ganz klares Ziel und die Wege, dort hin zu kommen, werden von ganz alleine immer komplexer. So bauen die Herausforderungen logisch aufeinander auf und im Laufe des Spiels steigern sich die Fähigkeiten der Spieler*innen auf ganz natürliche Weise.
Silja: Danke, Aydin, für deinen Einblick ins Programmieren!